Martin Kranz

Bildung im Westen Weimars

Mit Cornelia Kielholz von FAA in Weimar West.

Inmitten von Weimar West hat die Bildungsgesellschaft FAA ihren Sitz. Die Leiterin des Weimarer Büros, Cornelia Kielholz, informierte mich über ihr vielfältiges Engagement auf dem Sektor der Jugend- und Erwachsenenbildung. Von der Berufsvorbereitung über Vermittlungsmaßnahmen bis zur beruflichen Rehabilitation reicht das Spektrum der FAA. Cornelia Kielholz legt Wert auf folgende Schwerpunkte in der Arbeit: “Neben der fachlichen Bildungsarbeit spielen Stabilisierung, Unterstützung und Begleitung unserer Kunden eine wichtige Rolle.”

Auf hoher See…

Am Mittwochabend haben die Weimarer Piraten auf ihr Schiff im Hof der “Schütze” eingeladen. Bei nur piratentauglichen Außentemeperaturen habe ich mich über zwei Stunden gern den Fragen der anwesenden Piraten gestellt. Danke für das offene Gespräch und ich komme gern wieder.

 

Haus der Frau von Stein!

Zeit-Geist in der TLZ Kultur: Weimarer Skandal ums klassische Erbe - Haus der Frau von Stein

Heute in der TLZ Kultur

PM vom 18. April 2012:

Haus der Frau von Stein
Verschleppungstaktik ist Skandal!

Am heutigen Internationalen Tag des Denkmals steht auch das Haus der Frau von Stein im öffentlichen Fokus. Zu Recht! Denn es gibt einen klaren Handlungsauftrag des Stadtrates an Herrn Wolf. Per Ratsbeschluss (den er selbst übernommen hat), wird die sofortige Geltendmachung der Zahlung der Vertragsstrafe gegenüber Herrn Bofill gefordert. Darüber hinaus muss das Steinhaus schnellstmöglich von der Faber Gotic S.L. an die Musikhochschule/Liszt-Stiftung übertragen oder verkauft werden. Die Hinhaltetaktik des Oberbürgermeisters ist nicht länger haltbar. Wenn sich Herr Bofill um ein Gespräch drückt, dann muss die Stadtspitze die oben genannten Forderungen schriftlich geltend machen. Ich fordere Herrn Wolf auf, im Sinne der Stadt zu handeln und endlich Ergebnisse vorzulegen.

Internationaler Tag des Denkmals

Oberbürgermeister Kandidat für Weimar Martin Kranz mit dem Firmeninhaber Andreas Dospiel in der Ausstellung des Steinmetzbetriebes an der Berkaer Straße.

Mit dem Firmeninhaber Andreas Dospiel in der Ausstellung des Steinmetzbetriebes an der Berkaer Straße.

Am heutigen Tag stehen die Denkmäler im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Daher passte mein heutiger Besuch beim Steinmetzbetrieb Dospiel zum Thema. Im Jahre 1876 gründete Artur Hoffmann, der Urgroßvater des heutigen Inhabers, den Familienbetrieb in Böhmen.

1946 kam Franz Dospiel mit wenigen Habseligkeiten nach Weimar. Hier konnte er als Steinmetz und Bildhauer den Handwerksbetrieb weiter aufbauen. Andreas Dospiel erinnert sich wie folgt: “An vielen Stellen unserer Stadt, hat mein Großvater Spuren hinterlassen. Er arbeitete als Steinmetz unter anderem am Stadtschloss, dem Rathaus, dem Goethehaus, an den Denkmälern im Tiefurter Park und am Schlangenstein.” Die handwerklichen Herausforderungen der Nachkriegszeit waren enorm und auch Franz Dospiel hat für unsere Stadt Großartiges geleistet.

Heute hat sich das Geschäftsfeld des Familienunternehmens verändert. Mehr als achtzig Prozent der Aufträge kommen aus dem Bereich der individuellen Grabmalgestaltung. Andreas Dospiel hat 2004 die Geschäfte der Firma übernommen. Mit fünf Mitarbeitern arbeitet er mittlerweile auch für das ganze Bundesgebiet. Der Steinmetzbetrieb liefert Grabmale von Freiburg bis auf die Insel Rügen.

Die 136 jährige Firmengeschichte der Dospiels ist eng mit Weimar verbunden und ich wünsche dem Team um Andreas Dospiel alles Gute für die Zukunft!

Mit Leidenschaft gestalten!

Martin Kranz, Kandidat für das Amt als Oberbürgermeister von Weimar, mit der Inhaberin von "Dekoweise" Lucie Chaloupkova in ihrem Atelier in der Jakobsstraße.

Mit der Inhaberin von "Dekoweise" Lucie Chaloupkova in ihrem Atelier in der Jakobsstraße.

Seit langer Zeit hat sich Lucie Chaloupkova dem Thema visuelle Gestaltung und Dekoration verschrieben. Sie gründete 2011 ihr eigenes Unternehmen und siedelte sich mit einem Atelier in der Weimarer Innenstadt an.

Über ihre Kursangebot sagt Lucie: “Ich möchte mit meinen Kursteilnehmerm zusammen gestalten. Sie sollen mit meiner Hilfe Ihre eigene Kreativität entdecken und können dadurch selbst einzigartige Kunstwerke schaffen. Sie lernen von mir die Techniken und den Umgang mit verschiedensten Materialien. Ich biete in regelmäßigen Abständen Kurse für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren an.

Ich wünsche dieser kreativen Jungunternehmerin viel Freude bei der weiteren Arbeit und immer volle Kurse!

Zum Kaffeekränzchen…

Martin Kranz, Kandidat für das Amt des Weimarer Oberbürgermeisters, beim Kaffeekränzchen mit den Bewohnerinnen und Bewohneren der Seniorenwohnanalge in Legefeld.

Beim Kaffeekränzchen mit den Bewohnerinnen und Bewohneren der Seniorenwohnanalge in Legefeld.

Heute Nachmittag folgte ich der Einladung der Legefelder Seniorinnen und Senioren zu einem Kaffeekränzchen. Die Ortsteilbürgermeisterin Petra Seidel war auch mit dabei und ich hatte die Möglichkeit, mich den über 30 Gästen des Nachmittags vorzustellen. Darüber hinaus sprachen wir über das Leben im Alter und die täglichen Sorgen und Nöte. Ich bedanke mich bei allen Anwesenden für den herzlichen Empfang!

Bauwerkserhaltung aus Weimar!

Oberbürgermeister Kandidat für Weimar Martin Kranz im Labor der IBW Ingenieurbüro für Bauwerkserhaltung Weimar GmbH mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter Oliver Hahn.

Im Labor der IBW Ingenieurbüro für Bauwerkserhaltung Weimar GmbH mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter Oliver Hahn.

Heute besuchte ich das Unternehmen IBW in der Weimarer Industriestraße. Hier arbeitet ein Team von 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um Oliver Hahn, Rüdiger Burkhardt und Thomas Menger. IBW ist seit vielen Jahren national und international tätig. Die komplexen Arbeitsabläufe im Unternehmen kann man mit der Arbeit eines diagnostizierenden Arztes vergleichen.

Oliver Hahn führte aus: “Das IBW ist ein innovativer Dienstleister auf dem expandierenden Markt des Bauens im Bestand. Wir haben seit 1990 an mehr als 2000 Projekten durch interdisziplinäre Arbeitsweise Erfahrungen in der Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege gewonnen. Im IBW arbeiten Bauingenieure, Baustoffingenieure, Bauphysiker, Maschinenbauingenieure, Naturwissenschaftler und Techniker zusammen. Unser Unternehmen pflegt sehr enge Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen. Die ständige Weiterentwicklung der Leistungsfelder und Integration innovativer Methoden und Techniken zählen zum Selbstverständnis. Die Kenntnis über den Zustand von Bauwerken, Konstruktionen und Materialien liefert entscheidende Grundlagen zur Einschätzung der Restnutzungsdauer und der erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen. Mit einer umfangreichen technischen Ausstattung an Vor-Ort-Untersuchungstechnik, einem Baustofflabor, einem Messlabor und einer Werkstatt stehen wir unseren Kunden zur Verfügung.”

Drei interessante Referenzobjekte stellte Oliver Hahn mir näher vor: die Sanierung des Brandenburger Tores und die aufwendige Restaurierung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig. Nach dem verheerenden Brand der Anna Amalia Bibliothek hatte IBW die Planung zur Trockenlegung des Gebäudes übernommen.

Um dem akuten Fachkräftemangel in Weimar zu begegnen, hat das Unternehmen aktuell zwei Stipendien für angehende Ingenieure vergeben. Ich wünsche dem wachsenden Unternehmen viel Erfolg am neuen Standort an der Sackpfeife in Weimar!

 

Ein Haus voller Farben…

Mit Dana Fürnberg, Geschäftsführerin der Mal- und Zeichenschule im Treppenhaus in der Seifengasse.

Die Weimarer Mal- und Zeichenschule ist eine der ältesten Kunstschulen ihrer Art in Deutschland. Schon Goethe, Anna Amalia und Herzog Carl August förderten die im 18. Jahrhundert entstandene „Freie Zeichenschule“, die heutige Weimarer Mal- und Zeichenschule.

dana Fürnberg führte im Gespräch aus: “Wir übernehmen mit einer Vielfalt an künstlerisch-praktischen Angeboten ästhetische Bildungsverantwortung für die Jüngsten über alle Altersgruppen hinweg bis in die Erwachsenenpädagogik hinein. Die Ganzheitlichkeit ästhetischer Bildung ist programmatisch und spiegelt sich in der Vielzahl der Atelier- und Werkstattprogramme wider. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich im Rahmen der Angebote künstlerische Ausdruckmöglichkeiten erschließen. Jeder Einzelne wird von uns entsprechend seiner Neigungen, seinem Temperament und seiner Begabung auf seinem persönlichen Weg begleitet. Hierbei geht es um die Entfaltung der schöpferischen Phantasie in Auseinandersetzung mit der Realität, um die Entwicklung von Kreativität und um das Sichtbarmachen von Erlebnissen und Empfindungen.”

Es lehren an der Weimarer Mal- und Zeichenschule zahlreiche namhafte Künstler der Gegenwart. Für viele heute im In- und Ausland arbeitende Künstler, Architekten und Designer war Schule Impuls gebende erste Ausbildungsstätte.

Mit jährlich über 70 Wochenkursangeboten, 35 Workshops, zahlreichen Ferienaktionen für Kinder, großen überregionalen Schulprojekten und wichtigen Kooperationen mit den Weimarer Museen und anderen Partnern zählt die Malschule zu den wichtigen und bedeutenden Bildungseinrichtung Thüringens!

Kinder wollen Zeitung lesen!

Mit Werner Felgentrebe (Erfinder der Kinderzeitung), Petra Grünert (Klassenleiterin), Ingo Reiche (stellvertretender Schulleiter) und den Schülerinnen und Schülern der 4. KLasse des Förderzentrums "Herderschule".

Heute konnte ich mit Werner Felgentrebe 15 Zeitungspatenschaften der Thüringer Kinderzeitung “Meine Kleine” an das Staatliche Förderzentrum Herderschule Weimar übergeben.

Die Zeitung, herausgegeben vom Thüringer Kinderzeitung e.V. , richtet sich vor allem an Kinder  im Vorschul- und Grundschulalter zwischen  fünf und zehn Jahren. Vierzehntägig informiert sie jeweils Freitag in kindgerechter Aufmachung über aktuelle Themen aus Alltag, Natur und Umwelt, und fördert vor allem die Lust am Lesen. Anregungen zur Freizeitgestaltung, wie Hinweise über wichtige Sendungen des Kinderfernsehens, Buchtipps und eine Rätselseite gehören ebenso dazu.

In zahlreichen Schulen Thüringens wird sie fächerübergreifend für den Unterricht genutzt und bereichert die Hortarbeit an den Nachmittagen. Die Kinderzeitung ist im Gegensatz zu anderen Printprodukten freigehalten von jeglicher Werbung.

Mit  dieser Patenschaft, möchten ich unser gesellschaftliches Engagement für die Stadt und Weimars Schulen unterstreichen. Wir sind uns der unternehmerischen Verantwortung gegenüber den Jüngsten in unserer Gesellschaft bewusst und leisten gern einen Beitrag für die Bildung der Kinder!

Thema WOHNRAUMMANGEL bleibt brisant in Weimar!


Ich möchte an die Debatte im Stadtrat vom 25. Januar erinnern. Hier ein Auszug aus meiner Rede zum Thema:

…gestatten Sie mir zu Anfang eine kurze persönliche Anmerkung. Wir befinden uns zwar im Wahlkampf, aber bei diesem wichtigen Thema ist meines Erachtens Polemik fehl am Platz. Die Wohnraumsituation in Weimar ist ernst und die Zeit drängt. Wir dürfen uns jetzt nicht in politischen Grabenkämpfen ergehen und mit ideologischen Auseinandersetzungen aufhalten.

Ich möchte zunächst den Grünen danken für ihre treffende und präzise große Anfrage. Wir sollten alle gemeinsam daran arbeiten und die drohende Wohnungsnot in Weimar verhindern. Nicht irgendwann, sondern jetzt! Lassen Sie uns über Fraktions- und Parteigrenzen hinweg zusammen arbeiten, damit auch in Zukunft Wohnraum bezahlbar ist und Menschen nach Weimar ziehen. Was wäre das für ein Zeichen an die Bürgerinnen und Bürger, wenn wir hier Geschlossenheit und Handlungswillen demonstrieren.

Es geht mir hier nicht um Schuldzuweisung, aber ich kann die Entwicklung der vergangenen Jahre natürlich nicht außer acht lassen. Da hat es ganz klar eine positive Entwicklung geben. Menschen ziehen in unsere Stadt, Kinder werden in Weimar geboren. Den größten Anteil am Bevölkerungswachstum haben aber entgegen der Aussage des Oberbürgermeisters nicht die jungen Familien, sondern vor allem Menschen über 65 Jahre. Diese Gruppe macht mittlerweile schon über 20% der Bevölkerung aus, Tendenz stark steigend. Nicht, dass ich das schlecht finde, ganz im Gegenteil. Weimar ist eine seniorenfreundliche Stadt. Wir brauchen aber langfristig vermehrt den Zuzug junger Familien. Und für alle Menschen, die schon da sind, bezahlbaren Wohnraum.

Weimar ist ein attraktiver Wohnort für Studenten. Wir sollten aber auch dafür Sorge tragen, dass diese jungen Menschen nach dem Studium nicht das Weite suchen, sondern hier bleiben. Günstiger Wohnraum und bezahlbare Grundstücke sind dabei entscheidende Faktoren bei der Standortwahl.

Wir hatten in den letzten 10 Jahren einen Bevölkerungszuwachs von 5 Prozent zu verzeichnen. Bis 2030 wird Weimar um weitere knapp 10 Prozent wachsen. Damit übernehmen wir in Thüringen eine Spitzenposition. Allerdings ist ein demographischer Wandel absehbar, die Zusammensetzung der Bevölkerung verschiebt sich. Es wird mittelfristig anteilig mehr Kinder und langfristig noch mehr Senioren geben, der Mittelbau und damit die Einkommen generierende Schicht nimmt leider ab. Die Stadt altert. Dem kann man mit entsprechenden Maßnahmen entgegenwirken. Weimar braucht auch in Zukunft eine gesunde Bevölkerungsstruktur, damit die Leistungsfähigkeit erhalten und möglichst verbessert werden kann.

Im Vorwort des Oberbürgermeisters auf die große Anfrage heißt es, dass sich der Trend schon 2003 deutlich abgezeichnet hat. Laut den statistischen Erhebungen hätte spätestens 2007 klar sein müssen, dass wir hier auf einen Engpass, ja, auf einen Wohnungsnotstand hinsteuern. Was haben Sie unternommen, Herr Wolf? Nichts!

Erst 2009 kam das ISEK. Und das hätte es wahrscheinlich nicht gegeben, wenn das Land ein Stadtentwicklungskonzept nicht zur Auflage für die Städtebauförderung gemacht hätte. Es ist jetzt müßig zu spekulieren, warum die Stadtentwicklung in den letzten 10 Jahren verschlafen wurde. Jetzt muss gehandelt werden!

Die Auswirkungen des Bevölkerungsanstiegs sind deutlich zu spüren. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist angespannt. Das Angebot an bezahlbarem Wohnraum knapp, die Nachfrage hoch. Die Mietpreise explodieren. Allein in den letzten beiden Jahren im zweistelligen Prozentbereich.

Ein Plus von 2.827 Menschen, so lautet das prognostizierte Bevölkerungswachstum in Weimar bis zum Jahr 2020. Ausgehend von einer durchschnittlichen Quadratmeterzahl von 37,3 pro Person und einer durchschnittlichen Wohnfläche von cirka 80 Quadratmetern pro Familie, werden bis 2020, 1.318 zusätzliche Wohnungen benötigt. Wenn wir die nötige Planung und Bauzeit dazu rechnen, müssten von 2015 bis 2020 mehr als 200 Wohnungen im Jahr gebaut werden. Nach dem ISEK sind es bis 2030 sogar über 2.500 benötigte Wohneinheiten.

Das Bevölkerungswachstum bedingt in seiner Folge aber auch mehr Kita-Plätze und später durch den Anstieg der Schülerzahlen, auch hier eine Entwicklung.

Wir brauchen junge Leute in der Stadt, wir brauchen Wohnraum, wir brauchen aber auch Arbeitsplätze und Perspektiven für eine lebendige und lebenswerte Stadt. In sofern berührt dieses Thema auch ganz stark die Wirtschaftspolitik. Schnellstens muss Wohnraum geschaffen werden – sowohl Wohnraum zum Mieten und als Wohneigentum. Die Zeit drängt!

Der vorhandene Wohnraum muss bezahlbar bleiben. Mich wundert dabei die offensichtliche Unkenntnis des Oberbürgermeisters. Auf die Frage nach der Höhe der realen Mieten im Vergleich zum Mietspiegel, lautet die Antwort lediglich: Daten liegen der Stadtverwaltung nicht vor!

Ich hoffe Herr Wolf, Sie haben Zugang zum Internet. Eine einfache Recherche in den einschlägigen Internetportalen hätte Ihre Ahnungslosigkeit beendet. Beispielsweise weist der Preisspiegel von Immobilienscout 24 (Stand 7. Januar 2012) einen Anstieg der Mieten in der Parkvorstand von 15,4 Prozent in den letzten 12 Monaten aus. Übrigens: der Durchschnitt liegt bei über 6 Euro und das entspricht einem Anstieg von 6,5 Prozent zum Vorjahr. Gerne stelle ich Ihnen die gesamten Ergebnisse zur Verfügung.

Darüber hinaus sollten Sie als Aufsichtsratsvorsitzender der Weimarer Wohnstätte auch dazu Stellung nehmen, warum 9,4 Prozent der Wohnungen über dem Mietpreisspiegel liegen. In der Rittergasse, oder der Wagnergasse bezahlt man derzeit 8,50 Euro. Kalt, wohlgemerkt! So die aktuellen Angebote der WWS!

Wer soll eigentlich noch den prognostizierten Mietzins von 6, 50 Euro pro Quadratmeter in den sanierten Wohnungen in Weimar West und Schöndorf-Waldstadt bezahlen können. Zumal die Wohnstätte von durchschnittlichen Mieten in Weimar, im Jahr 2020, in Höhe von 5,50 Euro ausgeht. Das verstehe ich nicht! Sozialer, bezahlbarer Wohnraum klingt anders!

Das will ich jetzt nicht der Wohnstätte vorhalten. Die Weimarer Wohnstätte ist ein grundsolides, ertragreiches Unternehmen. Aber von Ihnen als Aufsichtsratsvorsitzenden erwarte ich die Entwicklungsvorgaben und eine strategische Ausrichtung. Bis 2030 brauchen wir in Weimar mehr als 2.500 Wohnungen. Die Weimarer Wohnstätte plant mit einer Investitionssumme von 29 Millionen Euro bis 2020 für Wohnungsneubau. Das reicht gerade mal für 10 Prozent des Bedarfs, also 218 Wohnungen.

Um eins klar zu stellen: Ich mache Ihnen nicht die Einwohnerentwicklung zum Vorwurf. Diese ist ein Segen für unsere Stadt! Aber ich kritisiere ganz deutlich, dass Sie darauf nicht adäquat reagieren.

Weimars Flächennutzungsplan ist seit 2003 viermal geändert worden. Er wurde aber nur partiell in kleinem Umfang angepasst. Lediglich drei große (Wohn-)bauprojekte wurden in den letzten Jahren im Stadtgebiet Weimar (ohne eingemeindete Ortsteile) verwirklicht: die „Innenstadtsanierung“, das „Neue Bauen am Horn“ und die Wohnbebauung an der Sackpfeife. Diese starre und unflexible Haltung muss endlich ein Ende haben!
Wir brauchen sofort neue Wohnbauflächen, erschlossen und baufertig. Infrastrukturmaßnahmen dafür müssen in den Haushalt eingestellt werden. Das sind Investitionen in die Zukunft, meine Damen und Herren! Alles andere hat eine Abwanderung in attraktivere und günstigere Gebiete zur Folge. Und das kann nicht unser Ziel sein.

Ein großes Potential sehe ich im nördlichen Bereich von Weimar – hier liegt bezahlbares Wohnbauland in schönster Südhanglage! Noch hat dieses Gebiet, wie auch Weimar West ein Imageproblem. Aber durch neue Wegebeziehungen und Ergänzungsbauten kann hier ein attraktiver Stadtteil entstehen. Positive Beispiele, wie so etwas gelingen kann, gibt es viele. Zum Beispiel die Südstadt im fränkischen Fürth. Über viele Jahre sozialer Brennpunkt. Nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte hat man diesen Problembezirk in eine moderne Gartenstadt verwandelt. Um eine neue Sport- und Parkanlage herum gibt es neben hochpreisigen Lofts viele bezahlbare Wohnungen für Familien. 1250 Wohnungen, öffentliche Einrichtungen und gewerblich genutzte Flächen sind entstanden. Auf diese Weise ist man nicht nur dem Verfall des Areals begegnet. Die Stadtplaner haben zugleich der Abwanderung entgegenwirken können. Die modellhafte Sanierung, der sogenannte „Fürther Weg“ ist mehrfach ausgezeichnet worden, weil hier Lebensqualität für eine durchwachsene Bevölkerungsstruktur geschaffen worden ist.

Wir brauchen einen „Weimarer Weg“, meine Damen und Herren! Der Maßnahmeplan muss sofort in Angriff genommen werden. 750 Wohneinheiten könnten zeitnah in Weimar entstehen. Der Schlachthof mit knapp 300 Wohneinheiten, Merketal mit 200, Ehringsdorf, Sackpfeife und Tiefurt. Wenn wir jetzt mit diesen Gebieten anfangen, dann können frühestens in 2-3 Jahren die ersten Wohnungen fertig sein. Warum bieten wir nicht auch jungen Familien die Möglichkeit, günstig stadtnahe Flächen zu erwerben? Nur so können sie auch an die Stadt gebunden werden. Zur Erinnerung: Wir brauchen bis zum Jahr 2030 über 2.500 neue Wohneinheiten. Das kann nur gelingen, wenn wir handeln und nicht noch mal 10 Jahre ins Land gehen lassen.

Deshalb noch mal meine Bitte: Setzen wir uns gemeinsam an einen Tisch und handeln wir jetzt! Bevor es zu spät ist und wir sehenden Auges in eine irreparable Schieflage geraten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!